Arbeitsleistung

Unter Arbeitsleistung versteht man in der Wirtschaft das durch Arbeitspersonen innerhalb der Arbeitszeit erbrachte Arbeitsvolumen als Arbeitsergebnis mit einer bestimmten Arbeitsqualität.

Das Kompositum Arbeitsleistung setzt sich aus Arbeit und Leistung zusammen. Dabei ist von der betriebswirtschaftlichen Leistung als sachzielorientierter Handlung im Unternehmen auszugehen, die dazu dient, Güter oder Dienstleistungen zu produzieren. Es ist deshalb nicht berechtigt, von der Bedeutung des Begriffs „Leistung“ in der Physik auszugehen, was dazu führen würde, dass die Arbeitsleistung eine Tautologie darstellen würde, weil „Leistung“ in der Physik als „Arbeit pro Zeitspanne“ definiert ist und daher der Begriff „Arbeitsleistung“ sprachlich auch in die Form „Arbeits-Arbeit pro Zeitspanne“ gebracht werden könnte. Unter dem physikalischen Leistungsbegriff bedeutet Arbeitsleistung vielmehr die „nach Art und Menge bestimmte Arbeit pro Zeitspanne“.

Die menschliche Arbeitsleistung ist Erkenntnisobjekt insbesondere in der Betriebswirtschaftslehre, Arbeitswissenschaft, Arbeitsphysiologie und der Arbeitspsychologie, so dass die Arbeitsleistung aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann.

Die menschliche Arbeitsleistung ist ein entscheidendes Kriterium beim Produktionsfaktor Arbeit. Die Betriebswirtschaftslehre versteht in diesem Zusammenhang die Arbeitsleistung als Prozess der Umbildung eines Arbeitsobjektes und das Ergebnis der verrichteten Arbeit (Arbeitsergebnis). Die Gegenleistung für die erbrachte Arbeitsleistung ist das vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer gezahlte Arbeitsentgelt, das gleichzeitig den Preis für den Produktionsfaktor Arbeit darstellt. Bestimmungsfaktoren der Arbeitsleistung sind nach Hermann Böhrs insbesondere die vorhandene Qualifikation der Arbeitskräfte, die Nutzung der erforderlichen Arbeitsmittel, die angewandte Arbeitsmethode, die Arbeitsintensität, die Arbeitsproduktivität, der Grad der Nutzung der Arbeitszeit, die Arbeitsaufgaben, die Arbeitsumgebung und der Materialwiderstand. Unter dem Materialwiderstand versteht er den Widerstand, den Arbeitsmittel der menschlichen Arbeit entgegensetzen.

Die Arbeitswissenschaft untersucht die Steigerung der Arbeitsleistung (Arbeitsintensivierung) und des Arbeitsergebnisses bei konstanter Arbeitsleistung (Rationalisierung), die Arbeitsphysiologie interessiert sich für die Ursachen der Schwankungen der Arbeitsleistung im Tagesverlauf und zeichnet diese in einer Arbeitskurve auf. Der Psychologe Hugo Münsterberg erkannte 1912, dass im „Interesse des ökonomischen Erfolges sowie im Interesse der Persönlichkeitsentwicklung für jede wirtschaftliche Arbeitsleistung die geeignete Persönlichkeit zu finden“ ist. Der Hawthorne-Effekt brachte die Erkenntnis, dass Gruppenbeziehungen die Arbeitsleistung stärker beeinflussen als finanzielle Anreizsysteme oder Pausenregelungen.