Unterstützung der Behandlung von Covid-19-Patienten mit Rekonvaleszentenplasma

11. Januar 2021 -

Die EU-Kommission fördert die vielversprechende Behandlung von Covid-19-Patienten mit Rekonvaleszentenplasma und hat dafür 24 Projekte für eine Bezuschussung ausgewählt.

Aus EU-Aktuell vom 11.01.2021 ergibt sich:

Die Projekte bauen die Plasmagewinnung von Spendern auf, die an Covid-19 erkrankt sind, oder erweitern bestehende Programme. Die Plasmaspenden werden dann für die Behandlung von Covid-19-Patienten verwendet. Im Juli 2020 wurden alle öffentlichen und gemeinnützigen Blutspendedienste in der gesamten EU und in Großbritannien eingeladen, die Mittel für den Kauf von Geräten zur Plasmasammlung zu beantragen. Die Zuschüsse werden über das Coronavirus-Soforthilfeinstrument (ESI) mit insgesamt 36 Mio. Euro finanziert. Die Projekte, die in 14 Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, und im Vereinigten Königreich durchgeführt werden, sind national oder regional ausgerichtet und beliefern insgesamt über 150 Blut- oder Plasmasammelzentren.

Mit den Zuschüssen werden die Anschaffung einer Reihe von Plasmapheresegeräten und zugehöriger Ausrüstung, einschließlich Entnahmekits, Lagerungsausrüstung, Labortests und Charakterisierung des Plasmas sowie organisatorische Änderungen innerhalb der Blutzentren unterstützt. Es gingen Anträge aus 14 Mitgliedstaaten und dem Vereinigten Königreich ein, und in allen diesen Ländern wurden Projekte zur Finanzierung angenommen.

Bei der Behandlung wird Rekonvaleszentenplasma an kranke Patienten transfundiert, um deren Immunität und Fähigkeit zur Bekämpfung des Virus zu stärken. Es kann auch der Industrie zur Reinigung von Antikörpern zur Herstellung eines Covid-19-Medikaments (Immunglobin) zur Verfügung gestellt werden.

Die Wirksamkeit beider Ansätze wird weltweit untersucht, u.a. in EU-Forschungsprojekten, die von Horizon 2020 finanziert werden. Beide potenziellen Behandlungen beruhen auf der Sammlung großer Mengen von Genesungsplasma, das von genesenen Patienten gespendet wird.

Vorläufige Ergebnisse sind vielversprechend, mit Hinweisen auf ein sehr geringes Auftreten von Nebenwirkungen und Signalen der Wirksamkeit. Weitere Ergebnisse aus vollständigen klinischen Studien stehen noch aus.